Unterstützung für den Drantumer Glockenturm

Drantum (me) – Hocherfreut ist man bei der Interessengemeinschaft Drantumer Glockenturm über die finanzielle Unterstützung, die man in diesen Tagen vom Heimatverein Emstek und von den LVM Versicherungen Ludger Wedemeyer aus Emstek für die dringend erforderliche Renovierung des Glockenturms erhalten hat. Vor Ort wurden die Spendenschecks überreicht, so dass sich die Geldgeber gleich einen Eindruck vom Fortschritt der Arbeiten an dem historischen Turm machen konnten.

Etwa alle 20 Jahre muss die hölzerne Hülle und das mit Holzschindeln gedeckte Dach komplett erneuert werden, um den historischen Glockenturm dauerhaft zu erhalten. Für die fachgerechte Umsetzung sorgt diesmal Zimmermann Manfred Siemer aus Drantum, der dafür ausgewähltes Eichenholz einsetzt, so wie es die Denkmalpflege fordert. Gerade in der heutigen Zeit ein kostspieliges Unterfangen.

Wie lange es schon diesen Glockenturm in Drantum gibt, ist nicht bekannt. Überliefert ist, dass bereits im Mittelalter regelmäßig zu verschiedenen Anlässen eine Glocke in Drantum geläutet wurde. Der Turm könnte das Überbleibsel einer sogenannten Beichtkapelle sein, die es im Mittelalter in fast jeder Ortschaft gab.

Erfreut und dankbar für die finanzielle Unterstützung aus Emstek ist man in Drantum. Von links: Franz-Josef Hackmann, Werner Schleifer (Heimatverein), Josef Zumbrägel, Markus Meckelnborg (Heimatverein), Ludger Wedermeyer (LVM Versicherungen) und Zimmermann Manfred Siemer. (Bild: Franz Hinrichsmeyer).

Im Turm hängt heute eine Glocke, die 1714 vom Qyther Glockengießer Herbert Wichmann gegossen wurde, dem einzigen Glockengießer, den das Münsterland zum damaligen Zeitpunkt hervorgebracht hatte.

Geläutet wird die Glocke heute fast nur noch, wenn es Todesfälle in der Bauerschaft zu betrauern gibt. Jeden Mittag um 12.00 Uhr wird dann mit dem Glockenschlag an den Verstorbenen bis zum Tag der Beerdigung gedacht.

Die letzte Renovierung des Glockenturms fand im Sommer 1999 statt. Mit einem feierlichen Akt wurde am 21. August 1999 unter großer Beteiligung der Dorfbewohner der frisch renovierte Turm vom damaligen Emsteker Pfarrer Aloys Hülsmann neu eingeweiht.

Schon bald wird der erneut renovierte Drantumer Glockenturm für die nächsten 20 Jahre vor Wind und Wetter geschützt sein und die mehr als dreihundert Jahre alte Glocke kann dann wieder erklingen, so wie man es in Drantum seit vielen Generationen kennt.